Nun wird der «Moosanger» aufgewertet

13. August 2020
Der «Moosanger» ist ein Amphibienschutzgebiet von nationaler Bedeutung. Es ist mit den Jahren zugewachsen, die Amphibien sind stark dezimiert, seltene Pflanzen sind verschwunden.

Das Naturschutzgebiet Moosanger, bis 1967 eine simple Lehmgrube, entwickelte sich unter Mithilfe des Ornithologischen Vereins Widnau zum Amphibienlaichgebiet und Flachmoor von nationaler Bedeutung. Inzwischen hat die Riedvegetation überhandgenommen. Der Amphibien- und Libellenbestand hat sich verkleinert, seltene Pflanzen sind verschwunden. Damit die Bundesvorgaben für den Schutz der Flachmoore eingehalten werden können, sind die artenreichen Riedwiesen wiederherzustellen und die Amphibienlaichgebiete zu erneuern. Geleitet wird das Aufwertungsprojekt von Jonas Barandun, Biologe und kantonaler Beauftragter für Amphibienschutz.

Amphibien erhalten bessere Lebensbedingungen
Ab Mitte August werden die Riedflächen gemäht, Rheintal Forst fällt Bäume, entfernt Gehölze und schneidet Sträucher zurück. Das Rheinunternehmen gestaltet Wassergräben um, erneuert verlandete Wasserstellen und legt Flachgewässer an, um den Amphibien bessere Bedingungen zu bieten. Durch die Schüttung von Flachufern im See entstehen neue Lebensräume. Die Rodungsarbeiten starten beim defekten Auslaufwerk Nähe Heldstrasse. Die Bauarbeiten für ein neues Auslaufbauwerk beginnen am 24. August und dauern bis Ende Oktober 2020. Während der Bauarbeiten muss der Baggersee im Moosanger um rund 50 cm abgesenkt werden. Das neue Auslaufbauwerk ermöglicht dann, den Wasserstand saisonal zu regulieren. Im Sommer wird dieser um 30-40 cm höher, im Herbst wird er gegenüber heute um rund 30 cm tiefer liegen. Das erleichtert die Pflege der Riedflächen. Zudem können Wasservögel die winterlichen Schlickflächen und Flachwasserbereiche für sich nutzen.

Bund und Kanton übernehmen den Grossteil der Kosten
Im Winter 2021 folgen die Forstarbeiten am Maientrattkanal. Um den wertvollen Baum­bestand zu erhalten, müssen einzelne Bäume entfernt werden. Die einen stellen ein Sicherheitsrisiko dar, andere verhindern die Entwicklung einer vielfältigen Bodenvegetation. Die Arbeiten nehmen Rücksicht auf die Fischschonzeit und die Brutzeiten der Vögel. Die Gesamtkosten von 214’100 Franken werden grösstenteils von Bund und Kanton getragen. Die politische Gemeinde Diepoldsau, auf deren Gemeindegebiet sich der Moosanger befindet, zahlt 6'000 Franken, die Ortsgemeinde Widnau und die politische Gemeinde Widnau übernehmen je 3'000 Franken. Im Fokus 2/2019 wurden die Aufwertungs­massnahmen am Moosanger vorgestellt.

Die Informationstafeln sind aufgestellt, die Aufwertungsarbeiten können beginnen / Das Naturschutzgebiet Moosanger ist mit den Jahren zugewachsen
Die Informationstafeln sind aufgestellt, die Aufwertungsarbeiten können beginnen / Das Naturschutzgebiet Moosanger ist mit den Jahren zugewachsen

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